Bessere Rankings für hilfreiche Inhalte: Dafür soll seit Dezember 2022 das zweite Helpful Content Update von Google sorgen. Originalinhalte, die wirklich die Bedürfnisse der Nutzer*innen bedienen, sollen mit entsprechenden Rankings belohnt werden.
Wir fassen zusammen, was genau „Helpful Content“ eigentlich ist, was „Experience“ damit zu tun hat – und wie hilfreiche Inhalte entstehen.
Das Google Helpful Content Update
Mit dem weltweiten Helpful Content Update vom Dezember 2022 hat Google das sogenannte Hilfreiche-Inhalte-System eingeführt. Es unterstützt die automatisierten Ranking-Systeme mit einem speziellen Signal dabei, hilfreiche Inhalte in den Suchergebnissen zu bevorzugen.
Das Ziel: Inhalte, die die Nutzer*innen tatsächlich zufrieden stellen, sollen mit besseren Rankings in den SERPs belohnt werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Webseiten mit vielen nicht hilfreichen Inhalten ein schlechteres Ranking erhalten. Das gilt auch für potenziell relevante Inhalte auf derselben Webseite.
Das Signal des Hilfreiche-Inhalte-Systems bleibt dennoch eines von vielen, die bei Klassifizierung und Ranking eine Rolle spielen. Im Einzelfall kann das wiederum bedeuten, dass Inhalte trotzdem ordentlich ranken, obwohl die Websites, auf denen sie veröffentlicht wurden, insgesamt weniger gut abschneiden. So erklärt es auch Google selbst:
„Das heißt: Einige nutzerorientierte Inhalte auf Websites, die als Websites mit nicht hilfreichen Inhalten klassifiziert wurden, können trotzdem ein gutes Ranking erzielen, wenn andere Signale diese nutzerorientierten Inhalte als hilfreich und relevant für eine Suchanfrage ausweisen. Zusätzlich wird das Signal gewichtet – es wirkt sich auf Websites mit vielen nicht hilfreichen Inhalten also gegebenenfalls stärker aus.“
GOOGLE SEARCH CENTRAL
Ein negatives Signal kann dabei nach Informationen von Google durchaus mehrere Monate aktiv bleiben. Weil der Klassifikator die Inhalte aber kontinuierlich prüft, kann er seine Beurteilung wieder aufheben – sobald er erkennt, dass nicht hilfreiche Inhalte längerfristig gelöscht wurden. Der bessere Weg sind natürlich nutzerorientierte, hilfreiche und verlässliche Inhalte.
Was ist Helpful Content?
Google arbeitet permanent daran, seinen Nutzer*innen relevante Ergebnisse zu liefern. Die Suchmaschine soll deshalb mehr und mehr zu einem semantischen Verständnis der Suchanfragen kommen. Seit dem Hummingbird Update von 2013, das dem Algorithmus die Möglichkeit gegeben hat, Keywords und Dokumente semantisch zu interpretieren, wurden deshalb sukzessive weitere Schritte in dieser Richtung unternommen.
Maschinelles Lernen und Natural Language Processing für den Algorithmus, begleitet vom E-A-T-System für die Quality Raters gehören zu den Maßnahmen, die Google seither ergriffen hat. Das Helpful Content Update reiht sich hier nahtlos ein.
Zu klären bleibt allerdings die Frage: Was genau versteht Google unter „Helpful Content“? Die Forderung zu nutzerorientierten Inhalten, die einen tatsächlichen Mehrwert bieten, ist schließlich nicht neu. Die Search Quality Rating Guidelines beschäftigen sich ausführlich damit, was relevante Inhalte sind – und was nicht.
Hilfreich und vertrauenswürdig
Auch das Helpful Content Update betont noch einmal die Bedeutung von Inhalten, die für die Nutzer*innen geschaffen wurden, und nicht für die Suchmaschine. Hilfreiche und vertrauenswürdige Informationen stehen im Mittelpunkt. Keyword Stuffing, Lückentexte oder Fragesätze für die Featured Snippets, die dann doch nicht beantwortet werden, sollen mit dem neuen Klassifikator als „Tricks“ erkannt und entsprechend beurteilt werden.
Inhalt & Qualität
Bei den Inhalten und deren Qualität geht es um Aspekte wie Aktualität, Vollständigkeit, Aussagekraft, aber genauso um Originalität. Der Content soll schließlich einzigartig sein und an den Bedürfnissen der Nutzer*innen orientiert werden.
Das betrifft die Auswahl externer Quellen ebenso wie tiefergehende Analysen oder die Gestaltung von Hauptüberschriften und Seitentiteln. Der Inhalt soll am Ende einen echten Mehrwert bieten. Oder wie es bei Google Search Central heißt: „Würdest du diese Seite zu deinen Lesezeichen hinzufügen, an Freunde weitergeben oder empfehlen?“
Kompetenz & Vertrauenswürdigkeit
Hilfreicher Content lässt sich auch an der Art und Weise erkennen, wie Informationen aufbereitet werden – und die sollte bei den Nutzer*innen Vertrauen vermitteln. Das gelingt mit zuverlässigen Quellen, die eindeutig belegt werden sollten. Das gelingt ebenfalls mit Nachweisen der Expertise von Autor*innen und der Webseite im Allgemeinen.
Präsentation & Erstellung
Interessante Inhalte sollten auch interessant präsentiert werden. Das bedeutet, bei der Erstellung auf Qualität und Sorgfalt zu achten – damit beispielsweise keine stilistischen Mängel oder Rechtschreibfehler den Gesamteindruck trüben. Hilfreich im Hinblick auf die Präsentation heißt außerdem, die Nutzung von Mobilgeräten mitzudenken.
Der Fokus liegt auf den Nutzer*innen
Im Mittelpunkt von Helpful Content stehen immer die Nutzer*innen – und nicht die Suchmaschine. Besteht deshalb ein Widerspruch zwischen hilfreichen und suchmaschinenoptimierten Inhalten? Grundsätzlich nicht, sofern sich die Inhalte zuerst an den Nutzer*innen orientieren.
Dazu gehört auch zu wissen, was die Nutzer*innen suchen und wie sie es suchen. Umfassende Kenntnisse über die Bedürfnisse der Zielgruppe und deren Suchverhalten sind wesentliche Grundlagen, um nützlichen Content zu gestalten.
Dadurch lassen sich beispielsweise Keyword-Sets entwickeln, die besser zu den Suchanfragen der Zielgruppe passend. So finden die Nutzer*innen schneller die gewünschten Informationen oder es werden die richtigen Emotionen angesprochen, die die User mit einem Thema verbinden.
Tatsächlich funktionieren Helpful Content und Suchmaschinenoptimierung genauso zusammen: Es gilt herauszufinden, was die User wollen, damit sie das in dem gelieferten Content wiederfinden.
Was hat E-E-A-T mit Helpful Content zu tun?
Ebenfalls im Dezember 2022 erweiterte Google das Qualitätskonzept, nach dem seine Quality Rater die Qualität der Suchergebnisse manuell überprüfen. Aus dem seit 2018 bekannten E-A-T-Prinzip ist seitdem das neue E-E-A-T geworden. Neben Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness gehört nun auch Experience zu den Faktoren, die bei der Bewertung eine zentrale Rolle spielen.
Die Kriterien von E-E-A-T zeigen zahlreiche Überschneidungen zu den Anforderungen, die Google an hilfreiche Inhalte stellt. Zusammen tragen die beiden Konzepte dazu bei, dass die Suchergebnisse sowohl bei ihrer Relevanz als auch bei ihrer Qualität den Erwartungen der Nutzer*innen entsprechen.
Selbst wenn E-E-A-T hauptsächlich im Zusammenhang mit YMYL-Inhalten (Your-Money-or-Your-Life) genannt wird, bieten die Richtlinien der Quality Rater doch eine optimale Grundlage für jedweden Content, der hilfreich sein möchte. Denn die automatisierten Systeme von Google – einschließlich des Helpful Content Updates – stützen sich ebenfalls auf die Faktoren Erfahrung, Sachkompetenz, Autorität und Vertrauenswürdigkeit.
„Instead, ratings are used to measure how effectively search engines are working to deliver helpful content to people around the world. Ratings are also used to improve search engines by providing examples of helpful and unhelpful results for different searches.“
GOOGLE SEARCH QUALITY RATER GUIDELINES
Inhalte von Menschen für Menschen
Die größere Rolle von „Experience“, also Erfahrung, in den Guidelines deckt sich auch mit dem angestrebten Ziel des Helpful Content Updates. Denn hier geht es laut Google um „original, helpful content made by people, for people, rather than content made primarily to gain search traffic.” Die Nutzer*innen sollen mehr einzigartige, authentische Informationen in in den SERPs vorfinden.
In den Search Quality Rating Guidelines etwa heißt es zum Faktor „Experience“:
„Consider the extent to which the content creator has the necessary first-hand or life experience for the topic. Many types of pages are trustworthy and achieve der Purpose well when created by people with a wealth of personal experience. For example, which would you trust: a product review from someone who has personally used the product or a ‘review’ by someone who has not?“
GOOGLE SEARCH QUALITY RATER GUIDELINES
In vielen Bereichen – auch außerhalb von klassischen YMYL-Inhalten – sind persönliche Erfahrungswerte ein relevanter Faktor für die Nutzer*innen. Überschneidungen zwischen Erfahrung, Expertise und Autorität sind dabei keineswegs unüblich. Das Verhältnis, in dem die drei Kriterien wirken, hängt von den jeweiligen Webseiten und dem Thema ab.
In jedem Fall gilt, dass die Maxime „people first“ nicht nur für die Empfängerseite gilt. Bei Google Search Central findet sich deshalb der Hinweis darauf, dass umfangreiche Automatisierungen bei der Content-Erstellung oder Inhalte, die hauptsächlich für die Suchmaschine geschaffen wurden, ein Warnzeichen sind – und gerade nicht zu Helpful Content führen.
Googles Definition von Helpful Content
Googles Verständnis von hilfreichen Inhalten lässt sich auf vier wesentliche Aspekte herunterbrechen. Denn es geht grundsätzlich um Inhalte, die
- für eine bestimmte Zielgruppe erstellt wurden,
- auf der Basis von nachvollziehbarer Expertise entstanden sind,
- glaubhaft und vertrauenswürdig sind (hinsichtlich der verwendeten Quellen, der beteiligten Autoren sowie der Richtigkeit der Darstellung der Informationen) und
- die auf die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer*innen zugeschnitten sind.
Anhand dieses Kriterienkatalogs lassen sich Strategien entwickeln, damit die veröffentlichten Inhalte tatsächlich hilfreich sind und nicht nur für die Suchmaschine erstellt wurden.
Wie entsteht Helpful Content?
Die Erläuterungen zum Helpful Content Update und die Quality Rater Guidelines liefern wichtige Hinweise darauf, was beim Erstellen von hilfreichen Inhalten zu beachten ist. Dazu gehören definitiv die E-E-A-T sowie die Faktoren, nach denen die Google Quality Rater die Qualität des Main Content beurteilen.
Nach denselben Maßgaben sollten Webseitenbetreiber auch die Inhalte bewerten, die sie selbst veröffentlichen.
Schritt 1: Kenne das Publikum
Hilfreicher Content ist nutzerorientierte Content. Folgerichtig ist eine Notwendigkeit, die Nutzer*innen zu kennen:
- Wonach suchen sie?
- Was hoffen sie zu finden?
- Wie suchen sie nach den Informationen, die sie brauchen?
- Aus welchen Gründen suchen sie?
Die intensive Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen, Problemen und Emotionen der Zielgruppe ist immer der erste Schritt, um Inhalte zu schaffen, die wirklich ankommen. Keyword Research Tools und die Google Search Console sind Möglichkeiten, um der Zielgruppe näherzukommen.
Gleiches gilt für Markt- und Wettbewerber-Analysen oder den Blick auf die Themen, die die Zielgruppe auf den verschiedenen Social Media-Kanälen beschäftigen.Je tiefer die Analysen gehen und je tiefer dadurch das Verständnis reicht, desto hilfreicher wird der Content.
Nur auf diese Weise bieten die Inhalte relevante Informationen, Lösungen für Probleme oder sprechen die Nutzer*innen auf einer persönlichen, emotionalen Ebene an. Die unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse der Zielgruppe sollten immer im Fokus der Content-Erstellung stehen.
Schritt 2: Finde die passende Präsentationsform
Eine zentrale Frage beim Erstellen von Inhalten muss lauten: Wie lässt sich die Zielgruppe am besten erreichen? Bei Vermitteln der Inhalte kommt es also nicht allein auf gut recherchierte, zuverlässige Quellen an, sondern wie die darin enthaltenen Informationen präsentiert werden.
Content Creators steht hierzu ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung, von Blogposts über Newsletter, Whitepaper, Videos, Grafiken bis zu Social Media-Postings und FAQs. Geeignete Formate, eine passende visuelle Aufbereitung und eine angemessene sprachliche Darstellung tragen dazu bei, den Nutzer*innen genau die Art Content zu liefern, nach dem sie suchen – und der ihnen jeweils am besten weiterhilft.
Schritt 3: Reflektiere deine Content-Erstellung
Google selbst liefert alle wichtigen Informationen und Fragen, die jeden Prozess der Content-Erstellung begleiten sollten. Da es direkte Auswirkungen auf die Beurteilung von Webseiten und deren Inhalten haben kann, ob diese tatsächlich hilfreich für die Nutzer*innen sind, ist eine kontinuierliche Reflexion der eigenen Vorgehensweise empfehlenswert.
Dadurch ist gewährleistet, dass die Anforderungen von Google für Helpful Content ausreichend berücksichtigt werden. Nur so gelingt der Schritt dahin, dauerhaft hilfreiche, nutzerorientierte Inhalte zu gestalten.
Fazit
Mit dem Helpful Content Update hat Google einmal mehr verdeutlicht, dass sich Inhalte an die Nutzer*innen richten sollen – und nicht an die Suchmaschine. Bewährte Beurteilungssysteme und -kriterien werden damit gestärkt. Das gilt genauso für Webseiten, die die Bedürfnisse ihrer Besucher*innen in den Mittelpunkt stellen. KI-Generierung und Suchmaschinenoptimierung bleiben ebenfalls wichtige Puzzleteile, um am Ende nutzerorientierten, hilfreichen Content zu erschaffen.
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Quelle: © stock.adobe.com / Jess rodriguez / #366418902
Autor
René | Content Creator
René ist Teil des Redaktionsteams von seo2b und erstellt Content in unterschiedlichsten Formaten für unsere Kunden.